Der Vorsitzende der Jusos Speyer, Nicholas Herbin, ist vorletzte Woche erneut Opfer eines Angriffs geworden. “Das ist leider nicht der erste Vorfall in Speyer und auch nicht der erste Angriff, der direkt gegen Nicholas gerichtet war”, so die Juso Landesvorsitzende Beatrice Wiesner. “Gerade deswegen ist es uns als Jusos wichtig, klar zu machen, dass Nicholas nicht alleine ist. Der ganze Verband steht geschlossen und solidarisch hinter ihm. Wir sind hier ganz klar: Wer einen von uns angreift, greift uns alle an.” so Wiesner weiter. An den Vorfällen in Speyer sehe man ganz konkret, dass die Gewalt gegen ehrenamtlich Engagierte zunehme und welche Konsequenzen dies für die Betroffenen habe, so die Juso-Landesvorsitzende.
“Sich in der eigenen Stadt, in der man lebt und sich Zuhause fühlt, der Stadt, in der man arbeitet und sich einbringt und engagiert, nicht mehr sicher zu fühlen, das macht etwas mit einem”, so Nicholas Herbin. “Dass auch meine Familie sich immer Sorgen um mich macht, beschäftigt mich ständig. Dass es immer wieder meine Person trifft, gibt einem das Gefühl, zur Zielscheibe gemacht worden zu sein. Und es zeigt mir, dass diese Angriffe auch einen politischen Hintergrund haben.” so Herbin weiter.
Auch wenn das Motiv beim jüngsten Angriff auf Herbin noch unklar ist, ist Beatrice Wiesner überzeugt: “Gerade in Zeiten, in denen die gesellschaftliche Stimmung rauer wird, in denen Rechte und auch gewaltbereite Kräfte im Aufschwung sind, ist demokratisches und ehrenamtliches Engagement wie das von uns Jusos umso wichtiger. “Es braucht Menschen wie Nicholas, die sich jeden Tag für die Gesellschaft und ein gutes Miteinander einsetzen.” Daher hoffe sie, dass Herbin den Jusos erhalten bleibt und ergänzt: “Dass wir aufgeben und uns zurückziehen, ist leider das, was die Rechte mit ihren Attacken erreichen will. Sie will politische Ziele mit Gewalt erreichen. Dass diese Gewalt oft Sozialdemokrat*innen und Gewerkschafter*innen trifft, ist dabei ja nichts Neues – ein Blick in die Geschichtsbücher reicht, um das Vorgehen der Rechten zu verstehen. Wer das verharmlost oder ignoriert, in welche gefährliche Richtung wir uns in unserem Land entwickeln, der hat aus meiner Sicht nichts aus der Geschichte gelernt. Ich kann davor nur warnen.”
Herbin und Wiesner sind sich einig, dass diese Gewalt – die für viel zu viele, so auch für Herbin selbst, inzwischen leider ein Teil ihrer Normalität geworden ist – viel schärfer öffentlich verurteilt und angeprangert werden muss. Nicholas Herbin: “Ich bin nicht der Einzige, dem es so geht. Es ist mir wichtig, dass genau das der Gesellschaft auch bewusst wird: Es geht nicht nur um mich. Es geht um so viele persönliche Schicksale, die dahinter stecken, von Menschen, die sich für unsere Gesellschaft und Demokratie einsetzen.” und Wiesner: “Daher gehen diese Vorfälle uns alle an, und nicht nur die, die es direkt betrifft.”
Daher seien alle gefragt, sich dieser Entwicklung konsequent entgegenzustellen – ganz egal ob in Speyer oder anderswo, so die Auffassung von Wiesner und Herbin. “Die demokratische Zivilgesellschaft muss hinschauen, laut sein und vor allem: Sie muss zusammenhalten. Lassen wir uns spalten, haben die Rechten gewonnen. Als Jusos stehen wir konsequent für ein solidarisches Miteinander, für Humanität und Demokratie und vor allem stehen wir alle fest zusammen gegen Rechts. Davon lassen wir uns nicht abbringen.”, so die Juso-Landesvorsitzende.